Berichte

Jubiläumsreise 2016


Schifffahrt in Frankreich

Viertägige Fluss-Schiffsreise mit der
MS Excellence Rhône
auf der Saône

Donnerstag, 27. Oktober 2016 - Sonntag, 30. Oktober 2016

Bericht von Isabella Egli

Wenn eine(r) eine Reise tut ...

Die Chorreise des Cäcilienchors Wallisellen/Dietlikon/Wangen-Brüttisellen anlässlich seines 90 - Jahre Jubiläum führte nach Frankreich. Bei teils herrlichem Herbstwetter genossen Chormitglieder mit ihren Angehörigen die viertägige Fluss-Schiffsreise auf der Saône. Die gute, reichhaltige Küche an Bord sowie die beiden Landausflüge machten diese Reise zu einem Erlebnis.

Früh aufstehen musste man am Donnerstag, da bereits um 7.15 Uhr am Einsteigeort, Parkplatz Gemeindehaus Wallisellen, der Bus eintraf. Mit seinem norddeutschen Witz begrüsste uns Chauffeur Georg, wie immer von Twerenbold Reisen, und informierte über den Verlauf dieses ersten Tages. Nach einer ruhigen Fahrt ohne Stau gab es dann auf französischer Seite einen Kaffeehalt. Danach ging es weiter nach Dijon, wo wir um die Mittagszeit eintrafen. Am Nachmittag wurden uns in der Altstadt schmale, verwinkelte Gässchen sowie die Renaissancefassade der Kirche Saint Michel gezeigt. Mit unserem Bus ging es weiter nach St. Jean de Losne, dem Einsteigeort auf die MS Excellence Rhône, wo wir von der Mannschaft sehr herzlich begrüsst wurden. Während die Koffer von der Crew auf unsere Kabinen gebracht wurden, informierte uns die Reiseleiterin Sabine über die Sicherheit an Bord. Um 19 Uhr liessen wir uns ein erstes Mal mit den Speisen aus der Küche verwöhnen, dies als Vorgeschmack für die folgenden Tage. Nach einem kurzen, gemütlichen Beisammensein kehrte bald Nachtruhe ein.

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Einige schliefen noch, andere waren bereits am Frühstücksbuffet als kurz vor 8 Uhr am Freitag das Schiff in St. Jean de Losne ablegte, um Richtung Chalon-sur-Saône zu fahren. Auf diesen rund 76 Stromkilometer befinden sich die ersten zwei der insgesamt fünf Schleusen bis Lyon. Wie bereits beim Frühstück konnte auch beim Mittagessen die vorbeiziehende, noch sehr ländliche Landschaft, genossen werden. Für den ersten der beiden fakultativen Ausflüge stand am Nachmittag bereits wieder unser Bus mit Chauffeur Georg und einer Reiseführerin bereit. Nach der Busfahrt durch das Burgunder Weingebiet erreichten wir Beaune, die beliebteste Stadt des Burgunds. Das mittelalterliche Zentrum von Beaune und die Stadtmauer sind noch sehr schön erhalten. Wir besichtigten das Hôtel Dieu, das erste Spital der Stadt aus dem 15. Jahrhundert. Sehr eindrücklich, der 50 m lange Grande Salle des Pôvres (1452), wo die Kranken untergebracht waren. Nach einer kurzen Zeit zur freien Verfügung ging es wieder mit dem Bus zurück nach Chalon-sur-Saône. Kaum war der letzte an Bord, legte die Excellence Rhône auch schon wieder ab, um die nächsten 61 Stromkilometer und eine weitere Schleuse nach 20 km auf ihrem Weg nach Mâcon zu passieren.

Nach einem wieder sehr reichhaltigen Abendessen trafen sich die Chormitglieder mit Anhang an Oberdeck in der Lounge. Dort wurde gesungen und nachträglich auf einen runden Geburtstag eines Chormitgliedes angestossen.

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Für den zweiten fakultativen Landausflug am Samstag wartete unser Bus schon um 8 Uhr in Mâcon, um uns nach Tournus zu bringen. Diese kleine Stadt mit rund 6'000 Einwohnen hat eine wichtige, geschichtliche Vergangenheit. Eine gallische Siedlung wuchs im Mittelalter um die erste Abtei, eine zweite Kirche, im 11. Jahrhundert im romanischen Stil begonnen, wurde nach dem Heiligen Philibert geweiht. Auf der Weiterfahrt wurde noch das Renaissanceschloss Cormatin besichtigt und mit einem kleinen Abstecher durch Taizé und Cluny, bekannt wegen seiner 910 gegründeten Abtei, ging es wieder Richtung Mâcon zum Schiff. Auf der Weiterfahrt nach Lyon passierten wir noch die letzten beiden Schleusen auf dieser Strecke. Alles Schöne hat einmal ein Ende und so informierte uns die Reiseleiterin über den Ablauf der Ausschiffung am Sonntag. Kurz vor dem Abendessen, dem Gala-Abendessen oder Kapitäns-Dinner um 20 Uhr, erreichten wir unseren Ausschiffungsort in Lyon. Danach wurde der letzte Abend an Bord nochmals richtig genossen und weit nach Mitternacht fanden auch die letzten Passagiere noch ein paar Stunden Schlaf.

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Obwohl wir dank Zeitumstellung auf die Winterzeit eine Stunde gewonnen hatten, war die Nacht von Samstag auf Sonntag zu kurz, denn bereits um 8.30 Uhr musste das Gepäck vor der Kabine stehen. Dann hiess es Abschied nehmen von der Crew und der Excellence Rhône. Mit unserem Bus ging es noch mit einer Stadtführerin auf eine Stadtrundfahrt durch Lyon, der drittgrössten Stadt Frankreichs. Der Aussichtspunkt De Fourvière bietet bei gutem Wetter einen herrlichen Ausblick auf die ganze Stadt. Nach etwas Freizeit in Lyon, um sich noch zu Mittag zu verpflegen,  mussten wir leider für die Heimreise zurück zum Bus. Auf französischer Seite war das Wetter grau und trüb und kurz vor der Schweizer Grenze in Richtung Genf erwartete uns wunderschönes Herbstwetter. Nach einem kurzen Halt kurz nach Genf erreichten wir, trotz etwas zähfliessendem Verkehr kurz nach Bern, gesund und müde wieder unseren Einsteigeort in Wallisellen.

Ein grosser Dank geht an unsere Präsidentin Irène Oettli, die diese abwechslungsreiche Reise organisiert hat.

Noch ein paar technische Daten

Die fünf Schleusen haben je eine Länge von 185 Meter und eine Breite von 12 Meter. Der Hub beträgt je 5 Meter.

Die Excellence Rhône (Baujahr: 2005/06) ist 110 Meter lang, 11,4 Meter breit, ist 6 Meter, mit der Brücke 8,3 Meter hoch und hat einen Tiefgang von 1,5 Meter. Sie verfügt über 71 Aussenkabinen und bietet 142 Passagieren und 31 Besatzungsmitgliedern Platz.

Der Brennstofftank (Diesel) fasst 100'000 Liter und reicht für ca. 2-3 Wochen. Die Höchstgeschwindigkeit ist 28 km/h bei Talfahrt und 18 km/h bei Bergfahrt. Der Trinkwassertank fasst 240'000 Liter und reicht für 5-7 Tage bei einem Wasserverbrauch von ca. 35'000 Liter/Tag. Der Proviant an Bord reicht für ca. eine Woche. Die Müllentsorgung erfolgt täglich.

Serenadenkonzert 2013


ANATEVKA

Fiddler on the roof

Sonntag, 30. Juni 2013, 18.00 Uhr
Kath. Kirche St. Michael in Dietlikon

Sonntag, 8. September 2013, 17.00 Uhr
Kath. Kirche St. Antonius in Wallisellen

Bericht von Helga Eissler

«Wenn ich einmal reich wär'»

Am Sonntagabend, 30. Juni 2013 führte der Cäcilienchor seine alle zwei Jahre stattfindende Serenade durch. Es kamen ausgewählte Lieder aus dem Musical «Anatevka - Fiddler on the roof» zur Aufführung. Gesang, schöne Soli und Zwischentexte begeisterten das Publikum und brachten ihre Herzen zum Schwingen.

Einmal im Jahr gibt der Cäcilienchor speziell für sein Heimpublikum ein Konzert in der Kirche St. Michael in Dietlikon. Dabei kommt immer ein attraktives Programm zur Aufführung. Viele Chormitglieder laden ihre Freunde und Verwandten ein. Und was wäre da besser geeignet, als Musiknummern aus dem bekannten Musical «Anatevka», englischer Originaltitel «The Fiddler on the Roof», der erfolgreichsten Produktion aller Zeiten am Broadway in New York.

Eine turbulente Familiengeschichte

Vierzig Sängerinnen und Sänger eröffneten die Serenade mit der Titelmelodie «Fiddler on the roof». Die Geschichte spielt im zaristischen Russland im ukrainischen Dorf Anatevka im Jahre 1905. Die im Dorf lebende jüdische Gemeinschaft legt grossen Wert auf Tradition, die im gleichnamigen Lied besungen wird. Der arme Milchmann Tevje und seine Frau Golde haben fünf Töchter, drei davon im heiratsfähigen Alter. So drehen sich die nächsten Songs: «Tradition», «Matchmaker», «If I were a rich man» und «Sabbath prayer» um die Heiratsvermittlung, was Tevje als reicher Mann machen würde und ein Gebet seiner Frau Golde. Durch die Heiratsvermittlerin Yente hält der reiche Metzger Lazar Wolf um die Hand der ältesten Tochter Zeitel an, die bereits seit einem Jahr heimlich mit dem armen Schneider Mottel verlobt ist. Mit «To life» feiern Tevje und der Metzger Wolf ihre Übereinkunft. Aber «Miracle of miracles», Tevje kann seiner Tochter ihren Herzenswunsch nicht abschlagen und an ihrer Hochzeit mit Mottel stellen er und seine Frau Golde in «Sunrise, sunset» fest, dass ihre Kinder erwachsen werden. Im anschliessenden «Do you love me» lassen sie stimmungsvoll die 25 Jahre ihrer arrangierten Ehe Revue passieren. Die zweitälteste Tochter Hodel verliebt sich in den mit revolutionären Ideen infizierten Studenten Perchik, den Tevje als Hauslehrer für seine Töchter unter der Bedingung aufnimmt: Bildung gegen Essen! Perschik wird verhaftet, nach Sibirien verbannt, wohin Hodel ihm folgen wird.
Und dann verabschiedet sie sich von ihren Eltern mit «Far from the home I love». Die dritte Tochter Chava schliesslich wird einen nicht-jüdischen jungen Russen heiraten, weshalb sie von ihrem Vater verstossen wird. Tevje hadert mit den Hochzeitswünschen seiner Töchter, seine traditionellen Vorstellungen kommen ins Wanken. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Der Zar verstärkt den Druck auf die jüdische Bevölkerung und diese muss innert 48 Stunden ihr Dorf verlassen, welches sie wehmütig im Schlusslied «Anatevka» besingt. Die Gemeinde wird in alle Himmelsrichtungen verweht, was im Auszug des Chors über die verschiedenen Zugänge zum Altarraum sinnbildlich zum Ausdruck kommt.

Das Publikum dankte dem Chorleiter Christoph Schönenberger, dem Pianisten Christoph Küderli, den Sängerinnen und Sängern und den Sprechern mit einem grossartigen Applaus. Dafür gab es dann noch eine Zugabe.